Ablauf des Spiels

Vorbereitungen

Zunächst muss der Straßenzug in den derzeitigen Zustand versetzt werden. Das heißt es werden so viele Bäume und Autos in die Straße gestellt wie es derzeit der Fall ist.

Die Spieler teilen sich in zwei Teams auf: Team "Klimaneutrale & Lebenswerte Stadt" und Team "Mobilitätsbedürfnisse". Sollten nicht genug Spieler da sein (mindestens zwei, ab vier macht es richtig Spaß), können die Spieler auch nacheinander aus der jeweils anderen Perspektive spielen.

Wenn möglich ist es sinnvoll zusätzlich einen Spielleiter zu besetzen, der moderierend durch die Runden führt und dabei hilft, dass das Spiel in Gang kommt oder es sich abzeichnet das eine Diskussion niemals zu einem Ende kommen wird. Außerdem kann dieser bei Bedarf die Ergebnisse dokumentieren.

Gespielt wird in 3+1 Runden.

Runde 1

Jetzt ist Kreativität gefragt!

Das Team "Klimaneutrale & Lebenswerte Stadt" hat prinzipiell das Ziel den Motorisierten Individual Verkehr vollständig zu reduzieren. Dabei muss es jedoch mehre Aspekte berücksichtigen:

  • Wohin mit den Autos und Motorrädern? Dürfen welche verbleiben?

  • Gibt es in den Straßenzügen besondere Einrichtungen: Arztpraxen, Geschäfte, Hebammen, Handwerker usw.

  • Wie werden Transportbedürfnisse gedeckt? z.B. Anlierferungen, Umzüge, usw.

  • Wie könnten Mobilitätsbedürfnisse zukünftig gedeckt werden?

  • Polizei, Ordnungsamt, Feuerwehr, Rettungswägen, Müllabfuhr müssen in jedem Fall den Straßenzug durchfahren können.

Neben der Reduzierung des MIV (durch tatsächliches Entfernen der Autos, sowie das Aufstellen entsprechender Straßenschilder) kann das Team jede Menge alternative Angebote in dem Straßenzug einführen (sofern die zuvor genannten Randbedingungen erfüllt bleiben):

  • Bepflanzung/-grünung und Klimaanpassungsmaßnahen

  • Spielgelegenheiten

  • Sitzgelegenheiten

  • Transportalternativen (z.B. Lastenräder, Paketstationen)

  • Mobilitätsalternativen (z.B. Leihstationen für Räder, Fahrradabstellboxen, Fahrradständer, Ladestationen für e-Räder, Mikromobilität, Car-Sharing)

  • Aufenthaltsräume (z.B. wenn durch die Veränderungen Garagen nicht mehr erreichbar und entsprechend nutzbar sind, könnten diese umgewidmet werden)

  • Besondere Berücksichtigung von Lieferservices, z.B. durch Be- und Entladezonen

Sinnvoll ist es, dass die bereits vorhandene Infrastruktur des Umweltsverbundes (ÖPNV, Elektromobilität, Ride-Sharing, Mikromobilität, usw.) mit integriert wird.

Grundsätzlich ist es auch erlaubt beliebig kreativ zu werden, so könnten auch autonome e-Shuttle Services erfunden werden, welche die Straßenzüge eines Viertels wie ein sehr kleiner Bus abfahren. Es ist erlaubt alles andere Denkbare zu erfinden.

Runde 2

Jetzt ist Kritik gefragt!

Das Team "Mobilitätsbedürfnisse" hat in dieser Runde die Aufgabe einen sehr kritischen Blick auf die Straße zu nehmen. Hier kommt jetzt die ganze Kritik auf den Tisch.

Am besten funktioniert dies, wenn dabei verschiedene Personen, die tatsächlich so in dieser Straße leben bzw. leben könnten ehrlich ihre Meinung sagen. Anhaltspunkte können sein:

  • Bedürfnisse älterer Menschen oder Mobilitätseingeschränkter Menschen

  • Bedürfnisse von Müttern, Vätern und Familien mit ihren Kindern

  • Bedürfnisse von Gewerbetreibenden, der Gastronomie bzw. Inhabern von Einrichtungen des Gesundheitswesens in dem Straßenzug

  • Bedürfnisse von Immobilienbesitzern, insbesondere solchen mit Garageneigentum

  • Bedürfnisse von Besuchern und Besucherinnnen des Stadtteils

Je nachdem wie umfangreich die Kritik ist, muss das Team "Klimaneutrale & Lebenswerte Stadt" jetzt auf alle oder z.B. nur vier ausgewählte Kiritkpunkte reagieren. Pauschalkritik, z.B. "Mein Auto muss vor meiner Tür stehen bleiben." sollten dabei hinterfragt werden, um die Bedürfnisse besser zu verstehen. So könnte aus dieser Kritik dann z.B. werden: "Wenn ich mein Auto nicht vor die Tür stelle, habe ich Angst, dass dieses durch Fremde beschädigt oder gestohlen wird."

Das Team "Klimaneutrale & Lebenswerte Stadt" kann auch auf seinem Standpunkt stehen bleiben, wenn es keine Lösung für die Kritikpunkte findet. Die Straße wird entsprechend umgebaut.

Runde 3

Wie gefällt mir die Lösung?

Jeder Spieler und jede Spielerin hat jetzt die Gelgenheit unabhängig von der Teamzugehörigkeit die Lösung zu bewerten. Dafür gibt es Grüne Punkte (positiv) und Braune Punkte (negativ). Jede Spieler/jede Spielerin kann maximal 4 Grüne und 4 Braune Punkte vergeben. Ein Punkt steht für genau eine Sache, die der/die Spieler/in gut oder nicht so gut bzw. schlecht findet.

Damit kann das Spiel entweder beendet werden und mit den Ergebnissen anderer Teamgruppen verglichen werden. Also z.B. welche Lösung hat mehr oder weniger grüne bzw. braune Punkte.

Oder es können jetzt noch weiterere Runden gespielt werden, in dem versucht wird, dass alle gemeinsam auf möglichst viele grüne Punkte kommen. Jetzt ist aber kein Spieler mehr an seine Teamzugehörigkeit gebunden. Vor diesen weiteren Runden sollte das Spielergebnis (z.B. in Form eines Fotos) dokumentiert werden, um später vergleichen zu können, welche Veränderungen sich noch ergeben haben.

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